Los Alamos und die Erben der Bombe
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Los Alamos – Versteckt in den Bergen von New Mexico wurde während des Zweiten Weltkriegs – unter dem Decknamen „Manhattan Project“ – von Robert J. Oppenheimer die erste Atombombe entwickelt. Die Bomben, die Hiroshima und Nagasaki zerstörten, stammten von hier. Bis heute ist Los Alamos Ort militärischer Geheimhaltung, bis heute haben Atomwaffen und ihre Instandhaltung – Stockpile Stewardship genannt – Priorität. Das Labor ist außerdem ein Zentrum der Genforschung.
Auf dem Tafelberg von Los Alamos trifft das Geheime auf das Heilige. Das Los Alamos National Laboratory erstreckt sich über 43 Quadratmeilen – Land der Tewa aus den Pueblos San Ildefonso und Santa Clara, die ihre heiligen Stätten nicht mehr betreten können: Die indianischen Gebetsplätze sind entweder abgesperrt oder radioaktiv verseucht. Einer der heiligen Orte ist das Bild von Avanyu, der Wasserschlange, in den Fels gehauen lange vor Ankunft der Europäer. Die Schlange ist die Hüterin der Quellen: wer das Wasser zerstört, muss mit Avanyus Rache rechnen. Längst ist das Grundwasser verseucht. Die Warnungen der Indianer werden nicht beachtet. In der Welt der Formeln sind Mythen machtlos.
Friedensaktivisten gelten als Unruhestifter. Sie treffen sich im „Black Hole“, einem ehemaligen Supermarkt von Los Alamos. Hier verkauft Ed Grothus – einst ein Bombenbauer, heute ein lautstarker Pazifist – ausrangierte Geräte des Labors. Aber Eds edler Schrott strahlt nicht. Die radioaktive Last hingegen entsorgt das Labor in der Erde – und sieht sich damit mit Greg Mello konfrontiert, einem ehemaligen Umweltinspektor der Regierung von New Mexico und mittlerweile schärfsten Kritiker von Los Alamos.
Im Film begegnen wir außerdem den ehemaligen Mitarbeitern der Waffenproduktion John Balagna, Eloy Roybal und Alex Smith, den indianischen Historikern und Umweltschützern Gilbert Sanchez, Reina Naranjo, Hilario Romero und Joe Chavarria, dem Arbeitsmediziner Ken Silver und der Künstlerin Erika Wanenmacher, sowie dem Direktor des Atomwaffen-Programms, Steve Younger.